Leadership Connect – WASGAU Produktions & Handels AG

Zu Besuch bei WASGAU in Pirmasens


Foto: ZRW

„Weil die Menschen von hier uns wichtig sind“ – so lautet der Leitspruch des führenden Lebensmittelhändlers WASGAU Produktions & Handels AG, der an vielen Stellen in der Pirmasenser Zentrale verewigt ist. Hier durften wir im Rahmen des Leadership Connect Programms zu Gast sein, gleichzeitig war es der erste Besuch der Reihe in einem Unternehmen der Lebensmittelbranche. Das versprach nicht nur viele neue Aspekte zum Thema Leadership, sondern zeigte auch, wie ernst die WASGAU-Führungskräfte das Unternehmensleitbild nehmen – sowohl für die Kundschaft als auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Während des Besuchs wurde deutlich, dass die Verbundenheit mit der Region für WASGAU damals wie heute ebenso wichtig ist wie das Thema Nachhaltigkeit, was sich insbesondere in der engen Zusammenarbeit mit lokalen Erzeugern äußert. Das zeigt auch die Unternehmensgeschichte, die 1925 mit dem Zusammenschluss von 19 Kaufleuten in Pirmasens begann und schon damals auf eigene Produktion setzte: Seit 1967 gibt es eine eigene Metzgereiproduktion, seit 1992 eine eigene WASGAU Bäckerei. Sowohl Metzgerei als auch Bäckerei arbeiten mit regionalen Partnern zusammen. Ein USP, den auch die amerikanischen Gäste sehen, vor allem vor dem Hintergrund, dass die vielen in der Region lebenden Amerikaner lokale und regionale Produkte bevorzugen. Da es in Deutschland sehr viele Discount-Märkte gibt, bedeutet dies für WASGAU aber natürlich auch einen harten Wettbewerb.

Das Thema Nachhaltigkeit wird sich in Zukunft auch auf den Fuhrpark von WASGAU auswirken: Bis 2030 soll der CO2-Ausstoß um bis zu 45 Prozent reduziert werden, in den Jahren danach soll sich dieser Wert sogar verdoppeln. Ein Weg, diese Ziele zu erreichen, ist der Ersatz von Diesel-Lkw durch Elektro-Lkw. Ein großes Unterfangen, das umfangreiche Planungen erfordert. WASGAU hat frühzeitig einen Zeitplan aufgestellt, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Dennoch gibt es sowohl technische als auch logistische Herausforderungen, die gelöst werden müssen. Die Energiekosten werden durch das Laden der Lkw deutlich steigen und es stellt sich die Frage, zu welchen Zeiten die LKWs am effizientesten beladen werden können, ohne dass es zu vielen Ausfällen kommt. Geplant ist der Bau von Solaranlagen, die das Logistikzentrum mit Energie versorgen sollen und so zumindest einen Teil der Energiekosten decken sollen.

Nachdem sich die Führungskräfte beider Seiten kennengelernt hatten, ging es zur Besichtigung des Logistikzentrums, in dem täglich 180 LKWs ein- und ausfahren und in dem ca. 32.000 Paletten gelagert werden. Dabei wurde auch das Frischelager besichtigt, in dem man den heißen Sommertemperaturen für eine kurze Abkühlung bei ca. 5° Celsius entfliehen konnte. Besonders interessant war zu sehen, dass die Produkte nach Nationalitäten der Kunden gelagert werden und wie sich die Präferenzen hier teilweise unterscheiden. Eine ganze Halle ist z.B. den Produkten für amerikanische Kunden gewidmet, die auch an die Commissary in Ramstein geliefert werden und sich stark von den Produkten für z.B. deutsche Kunden unterscheiden.

Die Herausforderung für das Management von WASGAU ist der Mangel an LKW-Fahrern, wie es wohl in vielen Unternehmen der Branche der Fall ist.
Bemerkenswert war die Betriebszugehörigkeit der anwesenden Führungskräfte, die teilweise bis zu stolzen 36 Jahren im Unternehmen sind. Das Unternehmen legt großen Wert darauf, die hohe Arbeitgeberattraktivität zu erhalten bzw. weiter zu steigern. Dies tun sie z.B., indem sie flexible Arbeitszeiten, Mitarbeiterrabatte und viele weitere Corporate Benefits oder sehr gute Aus- und Weiterbildungsangebote für ihre MitarbeiterInnen anbieten.

Wir bedanken uns herzlich bei allen Führungskräften von WASGAU, die uns einen Einblick in die verschiedenen Facetten der Branche geben konnten!