Der Besuch bei der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd (SGD Süd) war der erste Behördenbesuch in der Reihe der deutsch-amerikanischen Leadership Connect-Treffen, was die Teilnehmer der USAFE sehr schätzten und sich darauf freuten, „von Behörde zu Behörde“ über Führungsfragen diskutieren zu können.
Die SGD Süd ist eine Obere Landesbehörde des Landes Rheinland-Pfalz, deren Tätigkeitsbereich vielfältig ist: Gewerbeaufsicht, Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz, Naturschutz etc. Deren Präsident, Prof. Dr. Hannes Kopf, macht es an praktischen Beispielen deutlich: Eine der vielen Aufgaben ist die Fischereiaufsicht. Die SGD Süd ist bspw. dafür zuständig, die Artenvielfalt zu erhalten, oder auch die Region vor Hochwasserkatastrophen, wie sie sich im Ahrtal ereignet hat, zu schützen. Und neben aktuellen Themen und Herausforderungen wie z.B. Klimawandel, alles rund um den Krieg in der Ukraine und Lithiummangel beschäftigt sich die SGD Süd natürlich auch mit Führungs- und Managementfragen.
Auch wenn es bei diesem Besuch keine Produktionshallen oder -prozesse zu besichtigen gab: Das 3. Treffen der Leadership Connect Days in Neustadt bot Diskussionsstoff zu interessanten, bisher nicht behandelten Themen im Bereich der Führungsmethoden – und sogar einen kurzen Besuch im Archiv der SGD Süd im Kontext der Digitalisierung von Dokumenten.
Der Wandel zur Digitalisierung und der Fachkräftemangel (insbesondere von Ingenieuren), das Thema Homeoffice, Change-Management und Pandemie gleichzeitig– keine leichte Zeit für die SGD Süd, vor allem für die Führungsebene, die sich sehr kurzfristig an die neue Situation anpassen musste. Das Thema Homeoffice war für beide Seiten der Teilnehmer ein wichtiges Thema. Aufgrund der Pandemie und der überwiegenden Arbeit von zu Hause aus wurde insbesondere die Koordination der Digitalisierungsprozesse, die während der Pandemie bei der SGD Süd vorangetrieben wurden, erschwert.
Derzeit ist die Arbeit von zu Hause aus rückläufig, dennoch arbeiten bei der SGD Süd immer noch ca. 30% der Mitarbeitenden pro Tag von zu Hause aus. Das Dilemma der Homeoffice-Debatte ist offensichtlich, und doch sind sich die anwesenden Führungskräfte einig: Face-to-Face-Arbeit erleichtert die Kommunikation und die Bindung zu den Mitarbeitern kann vor Ort in persönlichen Gesprächen besser aufgebaut werden. Aber: Die Möglichkeit zum Homeoffice sei ein Mittel, um Arbeitsstellen interessanter zu gestalten. Denn tatsächlich ist es so, dass heute Wege gefunden werden müssen, um Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst attraktiver zu machen. Der Grund: Der Wandel vom „work market“ zum „workers market“, was bedeutet, dass heutzutage Unternehmen auf die Arbeitnehmer zugehen müssen, um sie von sich zu überzeugen, und nicht mehr umgekehrt.
Der Gesellschafts- und Generationenwandel ist sowohl für die amerikanische als auch die deutsche Seite eine heikle Angelegenheit, bei der beide Seiten die Dringlichkeit sehen, Lösungen zu finden. Insbesondere auf die Frage: Wie bindet man Mitarbeiter für längere Zeit an einen Arbeitgeber?
Wir danken den Vertretern der SGD Süd herzlich für den Empfang, den Einblick in die Behördenarbeit und die interessanten Diskussionsthemen.